Mönch, Gross-Fiescherhorn, Grünhorn, Finsteraarhorn

Mönch 4107 m (von Marco Bomio)

Moench

Steckbrief

Mönch 4107 m; vierthöchster Viertausender der Berner Alpen; Grenzgipfel zwischen Grindelwald BE, Lauterbrunnen BE und Fieschertal VS ;

Gipfel aus Gneis, Unterbau bis teilweise auf über 3600 m aus Kalk; Ausgangspunkt Jungfraujoch 3454 m oder Mönchsjochhütte 3650 m:

Normalroute vorwiegend aus Firn und Eis mit einigen Felspassagen; 4 bis 6 Stunden vom Jungfraujoch und zurück; wenig schwierig, zum Teil aber ausgesetzt;

Karte 1 : 25 000; Blatt 1249 Finsteraarhorn;
Clubführer "Berner Alpen 4", SAC Verlag 1997

Mönch - ein "leichter" Viertausender ?

In Bergsteigerkreisen gilt der Mönch als leichter Viertausender, leicht in bezug auf die technischen Schwierigkeiten, die man bei der Besteigung eines solchen Berges zu erwarten hat. Was aber ist "leicht" an einer Mönchsbesteigung?

Sicher kann man den "Anmarsch" als leicht einstufen. Er erfolgt meistens mit der Jungfraubahn aufs Jungfraujoch, von wo aus nur noch rund 500 Höhenmeter bis auf den Gipfel fehlen. Gerade dieser bequeme Zustieg birgt aber auch eine Gefahr in sich: die mangelhafte Akklimatisation. Nicht selten büssen Mönchbesteiger den einfachen und (zu) schnellen Zugang zu diesem Viertausender mit Kopfschmerzen und anderen unangenehmen Begleiterscheinungen.

Die alpin-technischen Schwierigkeiten halten sich in Grenzen: Bei guten Verhältnissen, das heisst gute Spur in hartem Schnee, bildet der Mönch auch für weniger geübte Bergsteiger kein unüberwindbares Hindernis. Doch auch hier muss man relativieren: Speziell der Grat vom Vor- auf den Hauptgipfel ist ausgesetzt und darf nicht unterschätzt werden. Sauberes Gehen mit den Steigeisen und Schwindelfreiheit sind da gefragt.

Verwirrende Namensgebung

Auf den ersten Blick scheint der Fall klar zu sein: Neben der Jungfrau steht der Mönch, neben der Frau der Mann! Ein Blick in die alpine Literatur und auf alte Karten zeigt aber, dass der Name Grossmönch erst seit 1790 und der heute gebräuchliche Name Mönch erst seit 1860 in Gebrauch ist. Vorher trug der Mönch die verschiedensten Bezeichnungen, so etwa "hinter oder innerer Eiger", "Eigersbreithorn", "Heigers Schneeberg" oder "Heigersgeissberg" und auf den führenden Karten des 17. und 18 Jahrhunderts war der Mönch nicht einmal eingezeichnet!

Die Verwirrung komplett macht eine Theorie über die Namensgebung des Mönchs, nach welcher Mönch von Münch abgeleitet worden sein soll. Ein Münch war ein kastrierter Hengst und solche sind auf der Wengernalp gesömmert worden. Von diesem "Münchenberg" soll der Name Mönch auf den Berg übergegangen sein.

Nicht geplante Erstbesteigung

Nicht minder interessant als die Namensgebung ist die Geschichte der Erstbesteigung des Mönchs. Sie gelang 1857 Sigmund Porges, einem österreichischen Bergpionier zusammen mit den Grindelwalder Bergführern Christian Almer, Christian und Ulrich Kaufmann.

Das Ziel der vier Berggänger war eigentlich der zu diesem Zeitpunkt ebenfalls noch unerstiegene Eigergipfel. Zwei Biwaknächte auf ihrem Weg von Grindelwald zum Unteren Mönchsjoch und ein zerrissener Gletscherabbruch knickten den Auftrieb der sonst unentwegten Bergführer und sie schlugen ihrem Wiener Herrn als Alternative die Besteigung des Mönchs vor! Diese gelang ihnen über den heute zu Unrecht nur selten begangenen Nordostsporn. Für den Abstieg wählten sie den Südostgrat, welcher zur gebräuchlichen Route vom Jungfraujoch oder von der Mönchsjochhütte her geworden ist.

Weitere Links:

SummitPost.com - Mönch Climbing Information

Gross-Fiescherhorn 4049 m und Hinter-Fiescherhorn 4025 m

Steckbriefe Fiescherhorn Flanke

Gross -Fiescherhorn 4048.8 m; sechsthöchster Viertausender der Berner Alpen; Grenzgipfel zwischen Grindelwald BE und Fieschertal VS ;

Hinter-Fiescherhorn 4025 m ; neunthöchster resp. niedrigster Viertausender der Berner Alpen; Gemeinde Fieschertal VS;

Für beide Gipfel gilt: Gipfel aus Gneis;

Ausgangspunkt Mönchsjochhütte 3650 m, Konkordiahütte 2850 m und Finsteraarhornhütte 3048 m;

Normalroute über den Fieschersattel vorwiegend aus Firn und Eis mit einigen Felspassagen; 7 bis 10 Stunden von der Mönchsjoch- oder von der Konkordiahütte und zurück; wenig schwierig;

Karte 1 : 25 000;  Blatt 1249 Finsteraarhorn;
Karte 1 : 50 000;  Blatt 264 Jungfrau (ev. mit Skirouten)
Clubführer "Berner Alpen 4", SAC Verlag 1997

"Echte" und "unechte" Viertausender

Wann gilt ein Berg als echter Viertausender, wann handelt es sich nur um einen Vorgipfel eines noch höheren Gipfels? Diese unter gewissen Bergsteigern oft diskutierte Frage wollte eine international zusammengesetzte Arbeitsgruppe ein für allemal klären und legte die Kriterien für echte Viertausender fest.

In der in der Zeitschrift "Die Alpen" veröffentlichten ersten "offiziellen" Liste der Viertausender der Alpen sind unter den 82 sogenannten "wahren" Viertausendern auch alle neun Viertausender der Berner Alpen aufgeführt.

Bei den Berner Viertausendern hätte höchstens das Hinter-Fiescherhorn Gefahr laufen können, nicht als eigenständiger Viertausender in die Liste aufgenommen zu werden; denn es erfüllt im Prinzip das von der Arbeitsgruppe aufgestellte Kriterium nicht, wonach der nächsthöhere Gipfel mehr als 30 Meter höher sein müsse. Weil aber die Horizontaldistanz zwischen dem Gross- und dem Hinter-Fiescherhorn über 700 Meter beträgt und dazwischen ein 100 Meter tiefer Einschnitt , der Fieschersattel, liegt, ist das Hinter-Fiescherhorn als echter Viertausender anerkannt worden!

Zwei Gletscher - ein Name

Die Fiescherhörner, zu denen auch noch das Klein-Fiescherhorn 3900 m (auch Ochs genannt) zählt, haben ihre Namen von den gleichnamigen Gletschern zu ihren Füssen erhalten. Tatsächlich tragen zwei voneinander unabhängige Gletscher den gleichen Namen. Nördlich des Gross- und des Klein-Fiescherhorns, am Fusse der bekannten Fiescherwand, liegt der Fieschergletscher, welcher in den Unteren Grindelwaldgletscher fliesst, also zu dessen Nährgebiet gehört. Der andere und bekanntere Fieschergletscher beginnt praktisch auf den Gipfeln der drei Fiescherhörner, bildet zuerst das sogenannte Fiescherplateau auf 3800 bis 3900 m über Meer und fliesst dann rund 15 km Richtung Fieschertal.

Das Bundesamt für Landestopographie will aber - nach Konsultation der Gemeindebehörde von Grindelwald und des Bergführervereins Grindelwald - in Zukunft den Fieschergletscher auf der Nordseite der Fiescherhörner nur noch Eismeer nennen.  

Almerhorn statt Fiescherhorn

Verglichen mit den andern Berner Viertausendern sind die Fiescherhörner spät zum ersten Mal bestiegen worden. Das Gross-Fiescherhorn beispielsweise erst 1862, ein Jahr nach dem schwierigeren Schreckhorn, das Hinter-Fiescherhorn gar erst 1885 als letzter Viertausender überhaupt. Bei letzterem dürfte die Tatsache eine Rolle gespielt haben, dass es alpinistisch gesehen nicht allzuviel bietet, ganz im Gegensatz zum Gross-Fiescherhorn mit seinem ausgesetzten Nordwestgrat und der imposanten Nordwand.

Die Erstbesteigung des Gross-Fiescherhorns gelang den Engländern Moore und George zusammen mit den Grindelwalder Bergführern Christian Almer und Ulrich Kaufmann. Die britischen Alpinisten gaben dem neuerstiegenen Gipfel den Namen Almerhorn. Leider konnte sich dieser Name nicht durchsetzen. Christian Almer, mit gegen fünfzig Erstbesteigungen im ganzen Alpengebiet der bekannteste Grindelwalder Bergführer aller Zeiten, hätte diese Ehre wohl verdient!

Das Hinter-Fiescherhorn wurde als einziger Viertausender der Berner Alpen von einer führerlosen Partie erstbestiegen, nämlich von den Oesterreichern Lammer und Lorria.

Aufs Fiescherhorn - mit oder ohne Skis

Es führen viele Wege aufs Fiescherhorn! Seit dem Bestehen der Mönchsjochhütte wird das Fiescherhorn wieder häufig bestiegen. Da lockt in erster Linie der Nordwestgrat, auch Walchergrat genannt. Elegant ist natürlich die Überschreitung des Gross-Fiescherhorns von der Mönchsjoch- zur Finsteraarhornhütte, wobei auf dem Abstieg ein Eisabbruch traversiert werden muss. Mit Skis wird diese objektiv nicht ganz gefahrlose Route auch für den Aufstieg von der Finsteraarhornhütte gebraucht. Eine weitere Möglichkeit, zu Fuss oder mit Skis, ist die Route über die Südwesthänge zum Fieschersattel.

Etwas aus der Mode geraten sind die Besteigungen durch die Nordwand, vermutlich auch deshalb, weil die Verhältnisse in den letzten Jahren immer ungünstiger geworden sind.

Das Hinter-Fiescherhorn wird meistens "im Vorbeigehen" bestiegen. Nach der Besteigung des Gross-Fiescherhorns, nehmen viele Alpinisten noch den dreiviertelstündigen Abstecher aufs Hinter-Fiescherhorn in Kauf, oft nur aus statistischen Gründen, damit sie auch diesen Viertausender in ihrem Tourenverzeichnis abhaken können!

Weitere Links:

SummitPost.com - Fiescherhorn Climbing Information

Gross-Grünhorn 4044 m (von Marco Bomio)

Gross Gruenhorn Ski route photo_id=7125

Steckbrief

Gross-Grünhorn 4043.5 m; siebenthöchster Viertausender der Berner Alpen;

Gemeinde Fieschertal VS;
Gipfel aus Amphibol (grüne Hornblende)

Ausgangspunkte und Normalrouten: Von der Konkordiahütte 2850 m über das Grünegghorn (eher im Sommer) und von der Mönchsjochhütte 3650 m über das Ewigschneefeld (eher mit Ski).

Beide Routen führen vorwiegend über Gletscher (Firn und Eis) und den ca. 500 m langen, felsigen Gipfelgrat; 7 bis 10 Stunden von der Mönchsjoch- oder von der Konkordiahütte und zurück; wenig schwierig;

Karte 1 : 25 000; Blatt 1249 Finsteraarhorn;
Karte 1 : 50 000; Blatt 264 Jungfrau (ev. mit Skirouten)
Clubführer "Berner Alpen 4", SAC Verlag 1997 

Der unbekannte Viertausender

Das Gross-Grünhorn ist der unbekannteste Viertausender der Berner Alpen. Dies kommt vermutlich daher, weil es von weitem nicht sichtbar ist und damit die Menschen im Unterland nicht immer an seine Existenz erinnert. Dies im Gegensatz zu allen andern Viertausendern der Berner Alpen, die sich dem Beobachter aus dem Mittelland und den Bergtälern wunderbar präsentieren.

Das Gross-Grünhorn wird von eben diesen andern Viertausendern umringt. Im Uhrzeigersinn und im Norden beginnend sind dies die Fiescherhörner, Schreckhorn und Lauteraarhorn, das Finsteraarhorn, das Aletschhorn, die Jungfrau und der Mönch.

Das bedeutet andererseits, dass der Besteiger des Gross-Grünhorns auch kaum in die Ferne sieht. Dafür hat er einen einmaligen Ausblick auf die nahen Eisriesen.

Attraktiv für Alpinisten

Dem Bergsteiger bietet das Gross-Grünhorn einige interessante Aufstiegsmöglichkeiten. Im Sommer führt die Normalroute von der Konkordiahütte zuerst auf das Grünegghorn und beinhaltet einige schöne und interessante Passagen wie den Anmarsch über den Grüneggfirn in der Regel noch nachts, den Ausstieg durch ein steiles Schneecouloir auf den Westhang des Grünegghorns und zum Schluss den exponierten Gipfelgrat mit Firn und Fels.

Mit Skis wählt man eher die Route von der Mönchsjochhütte über das Ewigschneefeld. Diese Tour beginnt mit einer Abfahrt, meistens ebenfalls noch bei Dunkelheit! Der Aufstieg über den spaltenreichen Gletscher des Südwesthanges des Gross-Grünhornes verlangt manchmal etwas Spürsinn für die beste Spuranlage und führt je nachdem auch unter Gletscherabbrüchen durch. Trotzdem darf diese Route als interessante Skitour empfohlen werden.

Die Südostwand und der Ostpfeiler bieten erstklassige Klettertouren in hochalpiner Umgebung. Sie werden vermutlich deshalb selten begangen, weil den meisten Alpinisten der Zeitaufwand für Anmarsch (Übernachtung in der Finsteraarhornhütte) und Abstieg (Übernachtung in der Konkordiahütte) zu gross ist.

Edmund von Fellenberg hatte noch ZeitGross Gruenhorn Ski route photo_id=7122

Die Erstbesteigung des Gross-Grünhorns liegt 130 Jahre zurück. Sie gelang dem Berner Geologen und Alpinisten Edmund von Fellenberg am 7. August 1865, nur drei Wochen nach dem dramatischen "Kampf ums Matterhorn" zwischen dem Italiener Carrel und dem Briten Whymper, bei dem bekanntlich Whymper als Sieger hervorging, seinen Erfolg aber mit vier Menschenleben bezahlen musste.

Auch Edmund von Fellenberg war in einen Wettstreit um eine Erstbesteigung verwickelt:

Zusammen mit seinen drei Bergführern von Grindelwald, Peter Egger, Peter Michel und Peter Inäbnit und dem Lauterbrunner Johann Bischoff wetteiferte Edmund von Fellenberg mit einer englischen Seilschaft unter der Führung des Grindelwalder Bergführers Christian Almer um die Erstbesteigung des Lauterbrunner Breithorns. Von Fellenberg und seine Begleiter erreichten den Gipfel schliesslich zehn Minuten vor ihren "Konkurrenten". Nach diesem Erfolg stiegen der Berner Alpenpionier und seine drei Grindelwalder Bergführer ins Lötschental ab, während Johann Bischoff vom Geologen von Fellenberg mit einer Ladung Gesteinsproben nach Lauterbrunnen zurück geschickt wurde! Am 6. August überquerten sie die Lötschenlücke, bezogen ein Biwak am Trugberg und erreichten am 7. August, genau eine Woche nach ihrem Erfolg am Breithorn, auch den Gipfel des Gross-Grünhorns als erste.

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SummitPost.com - Gross Gruenhorn Climbing Information

Finsteraarhorn 4273.9m (von Marco Bomio)

Steckbrief

Finsteraarhorn 4273.9m; höchster Viertausender der Berner Alpen; an zwanzigster Stelle aller Viertausender der Alpen; Grenzgipfel zwischen Guttannen BE und Fieschertal VS;

Gipfel aus Amphibolit (grünliches, kristallines Gestein);Ausgangspunkt Finsteraarhornhütte 3048 m.

Normalroute über Gletscher und Fels, teilweise ausgesetzter Gipfelgrat; 6 bis 8 Stunden von der Finsteraarhornhütte und zurück; wenig schwierig;

Karten 1 : 25 000:Blatt 1249 Finsteraarhorn und
Karte 1: 50 000: Blatt 264 S Jungfrau (mit Skirouten)
Clubführer "Berner Alpen 4", SAC Verlag 1997

Erstbesteigung 1812 oder 1829 ?

Ist der höchste Berg der Berner Alpen 1812 von drei Bergführern in den Diensten von Rudolf Meyer, dem Sohn des Erstbesteigers der Jungfrau, zum ersten Mal bestiegen worden, oder waren es siebzehn Jahre später zwei Bergführer des bekannten Gletscherforschers Joseph Hugi ? Definitiv geklärt worden ist diese Frage nie. Immerhin wird im Clubführer "Berner Alpen 4" die Besteigung von 1812 als "sehr wahrscheinlich" bezeichnet, und vor acht Jahren hat man das 175-Jahre-Jubiläum der Ersbesteigung des Finsteraarhornes offiziell gefeiert.

Zweifel an dieser Erstbesteigung könnten aufkommen, wenn man liest, dass sie nicht auf der leichtesten Route, sondern über den langen und anspruchsvollen Südostgrat erfolgt sein soll. Aber auch dafür gibt es eine Erklärung: Rudolf Meyer und seine Bergführer sind das Finsteraarhorn vom Grimselpass her angegangen und wählten die erste sich bietende Aufstiegsmöglichkeit, eben den Südostgrat. Die leichteste Aufstiegsroute befindet sich von der Grimsel her gesehen aber auf der "Rückseite" des Finsteraarhornes . Sie wurde erst später entdeckt, ist dafür aber zum heutigen klassischen Normalweg geworden.

Eine erwähnenswerte Gemeinsamkeit weisen die beiden Unternehmungen von 1812 und 1829 dennoch auf: beidemal erreichten die eigentlichen Anführer, die Wissenschaftler Meyer und Hugi, den Gipfel nicht. Beide mussten unterhalb des Gipfels zurückbleiben und den Bergführern den Gipfelerfolg überlassen. Die Stelle, an der Hugi zurückbleiben musste, ist als Hugisattel in die Alpingeschichte eingegangen. Heute kommen jährlich Hunderte von Bergsteigern auf ihrem Weg zum Gipfel beim Hugisattel vorbei, und nicht selten bedeutet diese markante Schulter auf über 4000 Metern über Meer auch für sie Endstation!

Das Finsteraarhorn - in der Regel eine Dreitagestour

Der höchste Punkt der Berner Alpen steht auf der Wunschliste jedes Gipfelsammlers. Eine Besteigung des Finsteraarhornes nimmt aber nach heutigem Massstab viel Zeit in Anspruch, nämlich drei Tage. Dabei ist der erste Tag mit dem Aufstieg zur 3048 m hoch gelegenen Finsteraarhornhütte der SAC Sektion Oberhasli der strengste Tag. Vom Grimselpass oder von Fieschertal im Wallis benötigt man dazu sieben bis acht Stunden. Die meisten Finsteraarhorn-Kandidaten kommen jedoch vom Jungfraujoch her oder besteigen das Finsteraarhorn im Laufe einer Tourenwoche.

Die Besteigung von der Finsteraarhornhütte aus wird im SAC-Clubführer mit "wenig schwierig" bewertet. Vielleicht eine leichte Untertreibung, denn immerhin sind zwölfhundert Höhenmeter und im obersten Teil - nach dem Hugisattel - der teilweise ausgesetzte Gipfelgrat zu überwinden.

Guten Alpinisten würde die Zeit in der Regel reichen, noch am gleichen Tag ins Tal abzusteigen oder abzufahren. Praktisch zeigt es sich aber immer wieder, dass es viel vernünftiger ist, die Heimkehr erst am dritten Tag anzutreten. Der Rückweg über den eindrücklichen Fieschergletscher ins Rhonetal oder via Gemslücke und Oberaarjoch zum Grimselpass bietet ein zusätzliches grossartiges Hochgebirgserlebnis, das man nur zu früher Morgenstunde und ausgeruht richtig geniessen kann. Ist man mit Skis unterwegs, gilt die Tour von der Finsteraarhornhütte über die Galmilücke nach Münster im Obergoms als etwas vom Schönsten, das man als Skitourenfahrer erleben kann.

Weitere Links:

SummitPost.com - Finsteraarhorn Climbing Information

Berner Oberland -- Switzerland -- May 2000  with a lot of photos

Gross Grünhorn - Finsteraarhorn (Sommerbegehung)

Berner Alpen Durchquerung   19.-27.5.2001

www.basislager.ch - Alpenzustandsbericht - Skitouren